Wer seine Freizeit nicht nur mit Alltäglichem verbringen möchte, sondern nach einer Welt voller Überraschung, Spannung, Ironie und gewürzter Schwärze giert, der sollte sich Ian Levisons Roman Tiburn vornehmen.

Tiburn, eine kleine idyllische Stadt, in der er seinen festen Platz hat. Die Rede ist von Elias White, Geschichtsprofessor am hiesigen College. Geliebt und bewundert von seinen Studenten, ganz besonders den weiblichen. Und doch ist er unglücklich mit seiner Situation. Er verabscheut seinen Unterricht und er ist es leid, seine Zeit und sein Talent mit dummen Schülern in einem kleinen Nest an einem unbekannten College zu verplempern. Sein Ziel heißt Harvard. Doch hinter seiner schönen Professorenfassade lauert ein trügerischer Frieden. Zunächst verfällt er dem Sexappeal seiner minderjährigen Nachbarstochter und ahnt nicht, dass mit dem plötzlich in sein Leben tretenden Gangster Dixon für ihn eine neue Zeit in seinem Leben beginnt. Dixon, der von der FBI-Agentin Denise Lupo gejagt wird, verstrickt Elias White immer tiefer in seine kriminellen Machenschaften. Elias Leben droht aus der Bahn geworfen zu werden und seine Karriere scheint auf den Rand des Abgrunds zu zusteuern. Doch plötzlich kommt die überraschende Wendung.

Tiburn. Eine geballte Ladung auf Appetit nach mehr Leben, moralischem Blendwerk, Sex, Gewalt und Tod. Und mittendrin ein von Ehrgeiz besessener Professor, eine missbrauchte Minderjährige, ein ausgekochter Gewalttäter und eine erbitterte auf der Stelle tretende FBI-Agentin. Ein überaus packend, erfrischend perlig prickelndes Krimivergnügen.

Iain Levison, Tiburn, Kriminalroman, friktion 12, Aus dem amerikanischen Englisch von Hans Therre, 256 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Berlin 2008, Matthes & Seitz, ISBN 978-3- 88221-728-5, 18,80 / CHF 33,90

© Soraya Levin