Bei der Besteigung des Kilimandscharo treffen Christian Kracht und Ingo Niermann auf ein grausiges klimafressendes Monster. Es ist das „Methanungetüm“.

Im Wildpark Stukenbrock hat es sich bereits in eine Gruppe Behinderter gefressen. Selbst 1000 km vom Teutoburger Wald entfernt am Fuße des Kilimandscharo taucht es in Form von dem Expeditionsleiter Commander J., wieder auf. Es ist bereits überall. Im Eis, im Meer und so richtig lässt es sich in den Rindermägen aus. Beim Aufstieg zum Kilimandscharo greift es dann ab einer Höhe von 3500 m an. Nachts in den Schlafzelten befällt es die Gruppe um Kracht und Niermann, die mit übel riechenden Gasausdünstungen aus ihrem „Allerwertesten“ reagieren. Natürliche Feinde des Ungetüms sind die Japaner, die einfach Menschen durch Maschinen ersetzten sowie die Kämpfer und Befürworter des Klimaschutzes, allen voran Dr. Frank Schirrmacher und kein anderer wie Osama bin Laden. Auf Seiten des Methanungetüms kämpfen Commander J., Saddam Hussein und Eugene Terre Blanche, der Anführer einer Afrikanischen Wehrstandsbewegung, die das Ziel verfolgt, am Kilimandscharo eine Atombombe zu zünden.

Kracht und Niermann, was soll das? Metan. Ein nicht zu klassifizierendes Etwas aus verworrenem Text, teilweisen Fakten und einem sich anschließenden mittelmäßigen Bildteil vom Aufstieg zum Kilimandscharo. Metan und Klimawandel ja. Ungewöhnlich ist aber der Einfluss der Erektionsstörung von Franz Josef Strauß auf das Weltklima. Und Osama Bin Laden, Opfer einer Verschwörung? Und mittendrin dann noch die Schweizer Atommacht. Was zuviel ist, ist zuviel. Nur chaotisch, planlos und verworren. Nein, nicht die Handlung, denn es gibt gar keine. Was soll denn da bitte, wie im Klappentext genannt, „spannend“ sein?

Als Leserin kann ich dem Buch „Metan“ nichts abgewinnen. Bescheiden wäre zuviel des Lobes. Nicht Sciencefiction oder Satire, nicht mal ein Buch, schlichtweg eine Beleidigung an die schreibende Zunft. Schwabbelig und ohne jeden Geschmack.

Metan, 1. Teil der Trilogie, Christan Kracht und Ingo Niermann, gebunden, mit Fototeil, 1. Auflage 2007, Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin, 142 Seiten, ISBN 978-3-8077-1027-3

© Soraya Levin